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15. Juli 2021

Curtius, Ernst Curtius, Ernst

Der klassische Archäologe Ernst Curtius (1814-1896) war Hauslehrer am preußischen Hof und Professor in Göttingen und Berlin. Teile seines Nachlasses erhielt die Universitätsbibliothek Bonn von seinem Enkel, dem Bonner Romanisten Ernst Robert Curtius.

Ernst Curtius
Ernst Curtius © Kunst-Atelier Wertheim, Berlin. Via Wikimedia Commons
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Ernst Curtius wurde am 02. September 1814 in Lübeck geboren. Nach einem Studium der klassischen Altertumswissenschaft und Philosophie in Bonn und Göttingen arbeitete und reiste er in Berlin, Griechenland und Italien.

In Göttingen lernte Curtius Karl Otfried Müller kennen, der ihn mit seinem Gesamtbild der Kulturgeschichte des klassischen Altertums prägte. Als Müller während einer gemeinsamen Reise durch Griechenland starb, brachte Curtius ihn nach Athen, um ihn dort am Kolonos begraben zu lassen.

Nach verschiedenen Stationen wurde Curtius 1844 Hauslehrer des späteren Königs Friedrich III. und außerordentlicher Professor an der Universität Berlin.

Mit seiner berühmt gewordenen Rede über Olympia 1852 initiierte er die deutschen Ausgrabungen in Olympia, die bis heute als sein größter Verdienst für die Klassische Archäologie gelten.

Von 1855 bis 1867 lehrte er als Professor in Göttingen, ab 1868 übernahm er die Professur von Eduard Gerhard für klassische Archäologie in Berlin. Von 1871 bis 1893 war er Sekretär der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften. Parallel leitete er das Antiquarium im Alten Museum Berlin.

Durch Curtius' Initiative wurde das bis dahin privat geführte Archäologische Institut 1874 zum Reichsinstitut umgewandelt. 1875 begannen unter seiner Leitung die Ausgrabungen in Olympia. Dabei wurde der größte Teil des Sakralbezirks, der Altis, freigelegt. Zusammen mit dem Architekten Friedrich Adler wurden die beeindruckenden Grabungsergebnisse veröffentlicht und 1887 vor Ort ein Museum eingerichtet.

Bis kurz vor seinem Tod am 11. Juli 1896 hielt Curtius Vorlesungen und Vorträge an der Berliner Universität.

Teile seines Nachlasses erhielt die Universitätsbibliothek Bonn von seinem Enkel, dem Bonner Romanisten Ernst Robert Curtius. Von besonderer Bedeutung sind die Korrespondenzen mit der kaiserlichen Familie und mit Gelehrten, wie z.B. Alexander von Humboldt.


Der Teilnachlass ist in Kalliope erschlossen. 


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