Anton Elter, der am 5. März 1858 geboren wurde, wuchs in Rosbach an der Sieg und in Lohmar auf. Nach dem Abitur im Jahr 1876 ging er zum Studium nach Münster, kehrte aber schon nach einem Semester in heimische Gefilde zurück, und zwar nach Bonn. Hier blieb er bis zum Ende des Studiums, das er 1880 mit der Promotion abschloss.
In Bonn legte er auch 1885 sein Staatsexamen ab, arbeitete bis 1887 als Lehrer und lehrte schließlich als Professor für Klassische Philologie an der Bonner Universität von 1890 bis zu seinem Tod am 5. November 1925.
Trotz der offensichtlichen Liebe zu seiner Heimat begab sich Anton Elter zweimal in ferne Gefilde: Zwischen 1880 und 1884 als Hauslehrer beim Fürsten von Teano in Rom sowie zwischen 1887 und 1890 als außerordentlicher Professor an der Universität Czernowitz, die damals zur Habsburgermonarchie gehörte.
Anton Elter war ein erwiesener Fürsprecher wissenschaftlicher Bibliotheken. Schon während seines Studiums in Bonn war er vier Semester lang als Assistent des damaligen Oberbibliothekars Jacob Bernays an der Universitätsbibliothek tätig. In einer Festrede aus dem Jahr 1918 betonte er die Bedeutung, die Bibliotheken sowohl für die Wissenschaft als auch für die Kultur haben.
Zur Rolle der wissenschaftlichen Bibliothek traf er folgende Aussage, die durchaus bis heute ihre Gültigkeit hat: „Auf der einen Seite ist sie dazu bestimmt für alle Wissenschaften in gleicher Weise das notwendige Handwerkszeug der Handbücher und Neuerscheinungen bereitzuhalten, auf der anderen gerade für die Geisteswissenschaften das Studienmaterial zu sammeln, wie es den Naturwissenschaften die Museen und Institute bieten.“ Zudem war es ihm ein Anliegen, die Stellung der Zentral- bzw. Hauptbibliothek gegenüber den Seminarbibliotheken zu stärken.
Anton Elters umfangreicher Nachlass kam 1929 in die UB Bonn. Nach dem 2. Weltkrieg wurde festgestellt, dass ein Großteil des Nachlasses nicht mehr vorhanden war.
Nur die an ihn gerichteten Korrespondenzen, die man in die Autographensammlung einsortiert hatte, blieben erhalten und können in Kalliope recherchiert werden.
Die Rede zum „Wesen und Aufgaben der wissenschaftlichen Bibliothek“, die Anton Elter am 3. August 1918 gehalten hat, wurde 1937 veröffentlicht und ist in den Digitalen Sammlungen der ULB frei zugänglich. Das Zitat befindet sich auf S. 6.